2022 / oxford quartier

nicht offene Konzeptvergabe / 2. platz

zusammen mit dornieden

 

oxford quartier

Im Zentrum steht der Anspruch, die Wohnungsfrage sozial, politisch und architektonisch zu begreifen. Es werden zusätzlich zum Wohnen, Erdgeschoss-Nutzungen, Mobilitätsangebote, Gemeinschaftseinrichtungen und soziale Einrichtungen für die Bewohner und Besucher koordiniert.

Wohn- und Nutzungskonzept

Das Wohnen wird aufgrund der architektonischen Struktur des Gebäudes sehr flexibel ausgelegt. So können in allen Baukörpern des Geschosswohnungsbaus aufgrund der flexiblen Tragstruktur Räume zu- oder weg geschaltet werden, sodass langfristige Wohnbiografien, unterschiedliche Wohnformen, Wohnkonzepte und Eigentumsverhältnisse einfach zu verwirklichen sind. 

Durch die systematisch entwickelte Tragstruktur in Holzmassivbauweise, die unterschiedlichste Wohnungsgrößen und damit Lebenssituationen zulässt, werden die Gebäude von unterschiedlichen Nutzergruppen bewohnt.

Darüber hinaus werden die Wohnungen durch weitreichende, quartiersnahe Nutzungen zur Stärkung der Nachbarschaften ergänzt. Experimentelle Wohnformen, Wohngruppen über große Cluster, familienfreundliche Grundrisszuschnitte, flexible Paarwohnungen und Kombination aus Wohnen und Arbeiten durch das zuschalten der sogenannten „Jokerräume“ entsteht ein heterogenes Bewohnernetzwerk, das die Kaserne belebt und einen neuen Anziehungspunkt bildet.

 

So können in den Baukörpern Familien, Paare, die Kombination aus Wohnen und Arbeiten sowie verschieden soziale Formen des Zusammenlebens integriert werden und nebeneinander existieren und interagieren. Die soziale Mischung der Bewohner soll durch die leichte funktionale Mischung eine besonders hohe Identifikation mit dem Wohngebiet der Kaserne bringen.

Dadurch werden die Bewohner langfristig in dem Gebiet leben und können sich nachbarschaftlich gut integrieren.

Städtebau und freiraumkonzeption

Die städtebauliche Qualität in Körnung und Maßstäblichkeit formuliert eine sensibel eingebundene und zugleich eigenständige Gebäudekonfiguration im Kontext des Ortes. Als Auftakt in das Baugebiet setzt sich der identitätsstiftende Baukörper als Auftakt und städtebauliche Adresse an einen maßstäblich angemessenen Vorplatz in das Quartier. Südlich des Baukörpers spannt sich ein Quartiersplatz auf, der zusätzlich von dem Tor der denkmalgeschützen Kasernenmauer gefasst wird.
Das Tor in der denkmalgeschützen Mauer dient als Hauptzugang der Fußgänger und prägt den Quartiersplatz atmosphärisch. Die südlich an den Quartiersplatz angrenzende Bebauung entspricht den Baukörpern des westlichen Nachbarbaufeldes in seiner Maßstäblichkeit und Körnung. 

Aus Rückseiten an der Mauer werden Adressen: Die Gebäude und ihre privaten Freiräume sind so konzipiert, dass trotz der urbanen Dichte jede Wohnung Zugang zu mindestens einem privaten Außenraum hat, der für ausreichend Licht, Luft und Sonne sorgt. Diese privaten Freibereiche (Gärten, Loggien, Dachterrassen oder Balkonen) werden von hausgemeinschaftlich geteilten Außenflächen ergänzt, die die Gemeinschaft stärken sollen und zum Verweilen und als Nachbarschaftstreffpunkt dienen. Die Vorzonen der Wohngebäude werden zu einer Retentionsfläche ausgestaltet. Durch den Einsatz eines oberflächennahen Entwässerungssystems als Teil der „blau-grünen Infrastruktur“ wird nicht nur die Grundwasserneubildung, sondern auch die Verdunstung und damit das Mikroklima im Quartier gefördert.

mobilität

An die Townhouses anschließend bildet ein zentral erschlossener Wohnungsbau den südlichen Abschluss des Baugebietes. Hier findet sich zudem die Mobilitätsstation wieder, die neben der Einfahrt zur Tiefgarage großzügige Sharingkonzepte, Ladestationen und Stellplätze bereithält.
Unterschiedliche Erschließungsformen ermöglichen zudem die informelle Begegnung und fördern so ganz selbstverständlich den nachbarschaftlichen Austausch, wodurch verschiedenste soziale Wohnformen und unterschiedlichste Wohnbiografien verbunden werden.

Eine identitätsstiftende Fahrradgarage mit 96 Fahrradstellplätzen bildet dabei bewusst den Auftakt ins Quartier.

 

Mit konsequent umgesetzten Grünflächen, einer intelligenten Verkehrsreduzierung im Quartier und der gemeinschaftlichen Nutzung von regenerativen Energiequellen können wir als Projektentwickler den ökologischen Fußabdruck von Wohngebieten deutlich verringern.
Durch ein alternatives, bedarfsgerechtes und vielseitiges Mobilitätsangebot entsteht für Quartiersbewohner eine echte, ökologisch sinnvolle Alternative zum privaten Pkw. Geteilte Verkehrsräume schaffen die Grundlage für ein neues Miteinander, die Anbindung an das Radnetz in Münster manifestiert sich in den präsenten Lagen der Radgaragen an den Schnittstellen zum Quartier.

pfeiffer.volland.michel.architekten gmbh
Martinstraße 10-12
52062 Aachen

Dipl.-Ing. Alexander Pfeiffer Architekt BDA 
Dipl.-Ing. Felix Volland Architekt 
Benjamin Michel M.A BDA Architekt