2020 / offener Wettbewerb / Schulbau
2. Preis

gemeinsam mit troi architekten und gtl
Michael Triebswetter

Gemeinschafts-schule Neunkirchen

Die Gemeinschaftsschule Stadtmitte in Neunkirchen erfährt im Rahmen des Wettbewerbs eine grundsätzliche Neu-Definition. Durch eine klare Haltung entsteht ein kraftvolles und harmonischen Ensemble, welches auf den städtebaulichen Kontext und die Topografie reagiert. Städtebauliche Raumkanten entlang der Lutherstraße und am unteren Markt werden aufgenommen und in Teilbereichen aufgeweitet. In ihre Höhenentwicklung und Maßstäblichkeit orientieren sich die Neubauten an den Dimensionen ihrer Nachbarschaft. Durch diese Setzung erhält die Schule ihren moderaten Auftritt zu den östlichen Wohnbereichen, erzeugt eine harmonische Raumwirkung des Schulhofes und schafft einen starken Akzent an der Lutherstraße.

Energie und Nachhaltigkeit

Die kompakte Kubatur mit einer effizienten Erschließungs- und Flächenorganisationen, eine daraus resultierende optimierte Fassadenabwicklung und klare konstruktive Trennungen lassen einen Neubau großer Wirtschaftlichkeit erwarten.

Das neue Schulhaus weist ein überaus günstiges A/V-Verhältnis auf, mit einer durchgängig hochwertig gedämmten Gebäudehülle, die dem Passivhausstandard entspricht.

Zur fast vollständigen Abdeckung des Strom- und Wärmebedarfs dienen eine hauseigene Photovoltaikanlage sowie zwei Wärmepumpen mit Pufferspeichern in der Technikzentrale.

Durch die außenliegenden Markisoletten, die Decken als Speichermasse und eine natürliche Nachtauskühlung ist der thermische Komfort auch im Sommer garantiert. Die Einfachheit und Klarheit der Struktur erlaubt eine Kombination von mechanischer und natürlicher Belüftung.

Fassade und konstruktion

Stehend vermauerte, sandfarbene Sichtziegel bestimmen die äußere Erscheinung des Baukörpers. Als Primärkonstruktion hinter dem Sichtziegel schlagen wir die Verwendung von klimaneutralen Wärmedämmziegeln vor, die in Verbindung mit den Holzbetonverbunddecken eine optimal gedämmte Gebäudehülle versprechen und alle Anforderungen an den Brandschutz gewähren.

Der Entscheidung für den Wärmedämmziegel liegt die Berechnung des Carbon Footprint zugrunde. Diese bezieht sich im Cradle-to-Cradle Ansatz auf den gesamten Lebenszyklus der Herstellung bis zum Rückbau. 

 

Hochwertig ökologisch zertifizierte und solide Materialien in einfacher mechanischer und manueller Ausführung gewähren die Nachhaltigkeit und wirken sich damit ebenfalls günstig auf die künftigen Betriebs- und Unterhaltskosten aus.

Die lebendige Ziegeloberfläche harmoniert mit den rauen Putzflächen der Umgebungsgebäude und fügt sich so in den innerstädtischen Kontext ein. Dem Nachhaltigkeitsanspruch soll so mit der expliziten Langlebigkeit einer zeitlosen, vertrauten, natürlichen und robusten Materialität begegnet werden. Die Dachfläche ermöglicht eine flexible Bespielung für solare Gewinne.

pfeiffer.volland.michel.architekten gmbh
Martinstraße 10-12
52062 Aachen

Dipl.-Ing. Alexander Pfeiffer Architekt BDA 
Dipl.-Ing. Felix Volland Architekt 
Benjamin Michel M.A BDA Architekt